Erkenntnisse fürs nächste Sommerkonzert

(Für eventuell mitlesende KollegInnen – weil man doch nie auslernt…)

Man kann Häppchen für 50 Personen vorbereiten, Getränke kaufen, Gläser in Wäschekörbe packen und hin- und herschleppen und noch selber einschenken – aber man muss nicht. Ältere Schülerinnen und Eltern hatten offensichtlich Freude daran, sich kulinarisch einzubringen, und das Buffett bot eine bunte Vielfalt, wie ich sie selber nie hingebracht hätte.

Das Photographieren lässt sich ebenfalls wunderbar delegieren – warum kommt man so spät drauf?

Eigentlich will ich jedes Jahr eine Hauptprobe machen, um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und damit jeder unaufgeregt die anderen Stücke anhören kann. Es scheitert regelmässig an den übervollen Terminplänen der Kinder und der Tatsache, dass viele chauffiert werden müssen. Doch ich habe wieder festgestellt: eine konzentrierte Einspielprobe vor dem Konzert, bei der ich noch mal eindringlich ans Verbeugen erinnere, und ein guter Blickkontakt zu den Kindern während des Konzerts garantiert einen reibungslosen Ablauf.

Während der Einspielprobe: Stift und Programm in die Hand und abhaken, wer schon da ist. Und schon ist es vorbei mit dem fieberhaften fünfmaligen Nachzählen, ob noch wer fehlt…

Der Umstand, in einem  richtig tollen Konzertsaal wie für Erwachsene spielen zu dürfen, setzte bei allen ungeahnte Kräfte frei: selten hab ich meine SchülerInnen so ernsthaft bemüht und so versunken in die Musik erlebt. Man benimmt und bewegt sich unwillkürlich anders und lernt auch dadurch.

Allzu ambitionierte Konzertprojekte, hochtrabende Mottos, die am Schluss in Stress ausarten, bringen keinen von uns weiter. Diesmal liess ich denSchülerInnen ziemlich freie Hand bei der Stückauswahl – schliesslich müssen sie damit leben. Das Klinikum wollte einen kurzen Text für den Jahresplan, und nach drei Sekunden Überlegen schrieb ich: „wir lassen die Tasten tanzen“ – ein Motto, unter dem man entspannt alles mögliche zusammenfassen kann… Und so gab es Bach und Boogie, Chopin und Tiersen, Moszkowski und Einaudi. Dem Applaus nach zu urteilen zur Freude des Publikums…

Wir haben ein schönes Leben! Ist es nicht toll, dass wir die Möglichkeit haben, jeden Tag, jede Stunde den Lauf der Welt ein bisschen in eine positive Richtung zu lenken? Kinder sind die Zukunft, und als KlavierlehrerInnen  haben wir die Möglichkeit, das, was uns wichtig ist, weiterleben zu lassen. Manchmal vergisst man im Alltag, was der wirkliche Lohn für unsere Mühen ist.

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